MDFT und FriDA sind erfolgreich evaluiert und regional umgesetzt

Entwicklung der MDFT und FriDA in Deutschland

2004 - 2009 Europäische INCANT/ MDFT Studie

Angesichts der weiten Verbreitung des Cannabiskonsums und der Cannabisabhängigkeit in Europa verständigten sich bereits im Jahr 2003 Vertreter*innen der Gesundheitsministerien Frankreichs, Belgiens, der Niederlande, der Schweiz und der Bundesrepublik Deutschland auf einen Cannabis Research Action Plan. Ziel war es Erkenntnisse über wirksame Methoden zur Behandlung von cannabisabhängigen Jugendlichen zu gewinnen.

In der Folge wurde die INCANT-Untersuchung (International Cannabis Need of Treatment) als Machbarkeitsstudie (2004 - 2006) in o.g. Ländern erfolgreich durchgeführt. Ziel der Studie war es, den bisher in den USA erfolgreich evaluierten Ansatz der Multidimensionalen Familientherapie (MDFT) in Europa einzuführen und hinsichtlich ihrer Wirksamkeit zu überprüfen. In Deutschland wurde die INCANT-Studie vom Bundesministerium für Gesundheit gefördert. Die wissenschaftliche Begleitung erfolgte durch die delphi GmbH in Berlin. MDFT gilt heute weltweit als eine der wirksamsten Behandlungsmethoden für jugendlichen Cannabismissbrauch.

INCANT Ergebnisbericht

2009 - 2011 Erstellung MDFT-Manual/MDFT-Trainer*innenschulungen

Die in der INCANT Studie beteiligten MDFT-Therapeut*innen waren mit der Erarbeitung eines deutschsprachigen MDFT-Manuals und Trainingscurriculums beauftragt. Begleitend wurden drei MDFT-Therapeut*innen gemeinsam mit den europäischen INCANT-Kollegen weiterqualifiziert.

Mit der Erarbeitung des von den MDFT- Entwicklern anerkannten deutschen MDFT-Manuals war die Grundlage für eine längerfristig - von den USA unabhängige - Implementierung der MDFT-Behandlungsmethode in Deutschland geschaffen.

MDFT Manual

2012 - 2013 Nationaler Transfer der Multidimensionalen Familientherapie (MDFT)

Durch die Förderung des BMG konnte in einem Transferprojekt von Oktober 2012 bis Dez 2013 die MDFT als ambulante systemische Behandlungsmethode in 4 verschiedene Einrichtungen der Jugend- und Suchthilfe implementiert werden.

Es wurden deutschlandweit insgesamt 14 Mitarbeiter*innen von den MDFT-Trainer*innen des Therapieladen e.V. in zentralen Seminaren geschult und in der praktischen Arbeit mit MDFT Fällen vor-Ort supervisorisch begleitet.

Sachbericht MDFT Transfer

2019 - 2021 Entwicklung des FriDA Konzepts und erste Umsetzung im Land Berlin

In der Erprobung des MDFT-Ansatzes zeigte sich in den Einrichtungen, dass organisatorische und strukturelle Hürden (u.a. zeitliche Ressourcen und Refinanzierung der Therapiekosten) eine flächendeckende Implementierung erschweren.

Vor dem Hintergrund dieser Erfahrung wurde gemeinsam mit VertreterInnen der Berliner Drogenberatungsstellen die Idee entwickelt einen Transfer und die Adaption des systemischen therapeutischen MDFT-Ansatzes auf den Aufgabenbereich der Sucht- und Drogenberatungsstellen zu übertragen. FriDA war geboren!

Um den Zugang von minderjährigen Cannabiskonsument*innen in die ambulante Suchthilfe zu verbessern, wurde mit Förderung der Berliner Senatsverwaltung für Gesundheit, Pflege, und Gleichstellung im Jahr 2019 das FriDA-Projekt konzipiert. Inzwischen wurden mit Förderung des Landes Berlin 36 Berater:innen in insgesamt je 8 Berliner Suchtberatungsstellen in FriDA geschult.

Berliner Projektbericht FriDA 2021

2020 - 2023 Beginn des bundesweiten FriDA-Transfers

Nach dem erfolgreich durchgeführten Pilotprojekt im Land Berlin wurden in der Folge bundesweit 12 Suchtberatungsstellen mit insgesamt 24 Berater*innen im FriDA-Konzept geschult und von der delphi-GmbH evaluiert.

Die externe Evaluation zeigte, dass die mitwirkenden Beratungsstellen in Folge der Umsetzung von FriDA  tatsächlich den Anteil der Minderjährigen in den Beratungsstellen erhöhen konnten. Ebenso zeigte sich eine hohe Zufriedenheit der teilnehmenden Berater*innen am FriDA-Projekt

Projektbericht FriDA / BMG 2023

2024 - 2025 Fortsetzung des bundesweiten FriDA-Transfers (BIÖG)

 Im Juni 2024 erhielten wir vom Bundesinstitut für Öffentliche Gesundheit (BIÖG) eine Förderung für die weitere bundesweite Implementierung des FriDA-Projekts.
Die Ergebnisse der FriDA-Evaluation und die Erfahrungen der Schulungen machen einen Bedarf an familienorientierten (Früh)Interventionsprogrammen deutlich.

Insbesondere die neue Cannabisgesetzgebung macht eine Verstärkung familienorientierter Frühintervention für diese Zielgruppe noch dringlicher.

In der weiteren FriDA- Implementierung sollen deshalb neben dem bisherigen Manual basierten Schulungsinhalten zusätzlich gezielt auf die neue Cannabisgesetzgebung und die Herausforderung des Jugendschutzes bei riskantem Cannabiskonsum im Jugendalter eingegangen werden.

Hierzu sollen insbesondere die Elternselbsthilfe als wichtige Kooperations- und Ansprechpartner in den Regionen sowie auf nationaler Ebene eingebunden werden. Mit der Entwicklung dieser Website sollen Informationen für die Projektbeteiligten, Zugänge für die teilnehmende Kooperationspartner erleichtert werden und ein digitales Monitoring von FriDA längerfristig ermöglicht werden.

FriDA-Beratungsstellen
in Ihrer Nähe

AMB Notdienst e.V.

Berlin
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AWO Kinder- und Jugendhilfeverbund Potsdam

Potsdam
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Caritas Fachambulanz Traunstein Jugendberatung zu Suchtfragen

Traunstein
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Caritas Psychosoziale Beratungs- und Behandlungsstelle für Suchtkranke und Angehörige

Neubrandenburg
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Caritas e.V. Integrative Suchtberatung Mitte

Berlin
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Caritas e.V. Jugend- und Suchtberatung Spandau

Berlin
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Caritas e.V. Integrative Suchtberatung Königsberger Straße

Berlin
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Chillout e.V. Fachstelle für Konsumkompetenz

Potsdam
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DRK Drogenberatung in Oranienburg

Oranienburg
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Drogennotdienst e.V Beratungsstelle für Menschen mit Drogenproblemen

Berlin
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Fachambulanz für Suchterkrankungen Caritasverband der Erzdiözese München und Freising e.V.

Grafing
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Fachstelle Sucht Villingen-Schwenningen

Villingen-Schwenningen
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Jugend- und Suchtberatung

Kassel
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Notdienst e.V. Login Suchtberatung Charlottenburg Wilmersdorf

Berlin
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Plan B gGmbH Jugend- Sucht & Lebenshilfen

Pforzheim
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Suchtberatung Cottbus und Spree-Neiße (Tannenhof)

Cottbus
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Suchtberatung Diakonie Torgau/Oschatz

Torgau
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Suchthilfe Wetzlar e.V.

Wetzlar
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Tannenhof e.V. Suchtberatung LDS

Wildau
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Therapiehilfe GgmbH Ambulantes Suchtberatungszentrum Seehaus

Hamburg
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Therapiehilfe GgmbH Beratungsstelle Ahrensburg

Ahrensburg
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Therapiehilfe GgmbH Beratungsstelle Bad Oldesloe

Bad Oldesloe
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Vista Ambulante Suchtberatung Mitte Zentrum für integrative Suchthilfe

Berlin
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Vista Ambulante Suchtberatung Pankow Zentrum für integrative Suchthilfe

Berlin
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Vista Drogen- und Suchtberatung Marzahn-Hellersdorf Zentrum für integrative Suchthilfe

Berlin
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Vista Drogen- und Suchtberatung Misfit Zentrum für integrative Suchthilfe Friedrichshain-Kreuzberg

Berlin
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Vista Suchtberatung Confamilia Zentrum für integrative Suchthilfe Neukölln

Berlin
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ags Beratungsstelle, Schwalbach a.T

Schwalbach
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Erfahrungen von FriDA-Berater*innen

Durch FriDa kriegt man einen viel breiteren Blick auf die Situation in einer Familie und kann dann auch viel spezifischer ansetzen und arbeiten.
Das was an Veränderungen durch FriDA passieren kann und durch die Prozesse, die angeschoben werden, das ist sehr nachhaltig.
Ich empfehle FriDA uneingeschränkt. Es erweitert den Blick, es macht die Arbeit besser.

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